Sterilisation beim Mann

Non Scalpel Methode

Dr. Moser führt die Non Scalpel Methode nunmehr seit 10 Jahren in seiner Praxis durch. Er war damals einer der ersten in NRW und Deutschland. Bis heute gibt es nur wenige Experten, die diese Form der Vasektomie (genauer: Vasoresektion) durchführen. Die Non Scalpel Vasketomie, abgekürzt NSV, ist eine sichere und minimal invasive Behandlungsform der Sterilisation.

 

 

Methode:

Bei einer Non Scalpel Vasektomie wird die Haut in der Mitte des Hodens nach entsprechender Betäubung durch ein Lokalanästhetikum mit Hilfe einer speziellen Klemme aufgespreizt, (also ohne Skalpell!) und so die Samenleiter freigelegt. Anschließend werden die Samenleiter durch diese 3 bis 5 mm große Hautöffnung mit einer Spezialklemme gefasst  und durchtrennt. Bei dieser Methode der Sterilisation müssen keine Hautschnitte vorgenommen werden. 

 

Dies hat unter anderem den Vorteil, dass keine Fäden gezogen werden müssen. Wichtiger ist aber, dass durch diese minimal invasive Methode die Rate der chronischen postoperativen Schmerzen gesenkt werden kann und diese Operationstechnik geringere Infektionsraten aufweist.

 

Eine Non Scalpel Vasektomie dauert circa 15 Minuten.

 

Nach der Sterilisation können kleinere Blutergüsse am Hoden entstehen, die sich jedoch nach einigen Tagen von selbst zurückbilden.

Vorbereitung und Nachsorge

Vor einer Sterilisation sollten sich der Mann und seine Partnerin eingehend über den Eingriff informieren. Da der Erfolg einer Refertilisierung nicht garantiert werden kann, sollte die Familienplanung vor der Sterilisation definitiv abgeschlossen sein. 

 

5 Tage vor der Operation sollten keine Schmerzmittel oder blutverdünnende Medikamente wie Aspirin eingenommen werden. Ebenso sollten Sie 5 Tage vor der Operation den Hoden und Penis nicht mehr rasieren , da sonst die Infektionsrate steigt. Da die Operation in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, brauchen Sie keine Begleitung zum Operationstermin mitbringen.

 

Es empfiehlt sich 5 Tage lang nach der Operation enge Unterhosen zu tragen, um den Hoden zu "stützen". Einen Tag nach der Sterilisierung kann der normale Tagesrhythmus wieder aufgenommen werden, auch duschen ist bereits erlaubt. Eine Arbeitsunfähigkeitbescheinigung ist nur selten nötig.

 

Wichtig nach der Sterilisierung ist, dass ein Paar nicht sofort auf Verhütungsmaßnahmen verzichtet. Denn auch nach der Sterilisation befinden sich immer noch Spermien im Ejakulat. Die verbleibenden Spermien müssen sich noch abbauen. Da die Geschwindigkeit des Abbaus mit der Zahl der Samenergüsse steigt, empfehlen wir in den ersten 8 Wochen nach der Operation mindestens 25 - 30 mal zu ejakulieren.

 

Wir führen zwei Spermauntersuchungen in der 8.ten  und 16.ten Woche nach der Vasektomie durch. Sie können das zu Hause gewonnene Ejakulat bei uns vorbeibringen. Sie erhalten dafür zwei Gefäße mit Schraubverschluss. Diese sollten Sie bei der Abgabe in der Praxis in einem undurchsichtigen Beutel verpackt haben mit der Angabe Ihres Namens und Geburtsdatums. Wir rufen Sie dann zurück und berichten Ihnen über das Ergebnis.

 

Zeigen sich in beiden Proben unter dem Mikroskop keine Spermien mehr, können alle Kontrazeptiva abgesetzt werden.

 

Kosten

Die Kosten für eine Sterilisation bei uns liegen zwischen 450 und 500 Euro. In diesem Preis sind alle Gebühren für die Sterilisation, für die Lokalanästhesie und die Nachbehandlung enthalten.

 

Kostenbestandteile einer Sterilisation

 

Die Gesamtkosten einer Sterilisation setzen sich wie folgt zusammen:

  • Beratungsgespräch inkl. Voruntersuchung
  • Operationsraum und Instrumentenaufbereitung
  • Facharzt und Team
  • Non Scalpel Operation
  • Medizinische Nachsorge und Erstellung von Spermiogrammen (8. und 16. Woche)

Die obligate Untersuchung der entfernten Samenleiterstücke erfolgt durch ein externes pathologisches Institut, das dafür zwischen 35-40 Euro berechnet. 

 

Seit dem 1. Januar 2004 werden die Kosten für eine Sterilisation nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Da die Sterilisierung einen Wunscheingriff darstellt, wird eine Vasektomie auch von privaten Krankenkassen nur in seltensten Fällen bezahlt. 

Fragen und Antworten zur Sterilisation

Kann eine Sterilisation rückgängig gemacht werden?

"Jein" ist die richtige Antwort. Eine Sterilisation kann mittels einer Refertilisierungsoperation rückgängig gemacht werden. Die Chance, dass Männer anschließend wieder zeugungsfähig sein werden, sinkt allerdings proportional zur Dauer der zurückliegenden Sterilisation und hängt von dem Können des Chirurgen der die Refertilsierungsoperation durchführt. Das bedeutet, dass sich nur die Männer einer Vasektomie unterziehen sollten, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben. Sie können aber auch die Spermien einer Samenbank anvertrauen, dabei fallen aber jährliche "Mietkosten" an.

 

Welche Komplikationen können bei einer Sterilisation auftreten?

Eine Sterilisation ist ein vergleichsweiser harmloser Eingriff. Vor allem bei der Non Skalpell Vasektomie  ist in der Regel nicht mit Komplikationen zu rechnen. Selten berichten Männer von leichten Schmerzen und kleineren Blutergüssen, die sich jedoch sehr schnell wieder zurückbilden. Sehr unwahrscheinlich sind Wundheilungsstörungen nach dem Eingriff.

 

Kann man nach der Sterilisation ganz auf Verhütung verzichten?

Nach einer Sterilisation kann vollkommen auf Verhütungsmittel verzichtet werden - allerdings nicht sofort und nur dann, wenn eine Spermienuntersuchung in der  8. und 16.  Woche ergab, dass sich keine Spermien mehr im Ejakulat befinden.

 

Wie sicher ist eine Vasektomie?

Eine Vasektomie ist eine sehr sichere Verhütungsmethode. Dennoch in der Medizin ist nichts 100% sicher.

Der Pearl-Index beträgt hervorragende 0,1 - das bedeutet, nur eine von 1000 Frauen wird nach der Sterilisation des Partners schwanger. Er liegt damit niedriger als bei der  Hormonspirale: 0,16; Pille: 0,1 – 0,9; Depotspritze: 0,3 – 0,88; Mini-Pille: 0,5 – 3 . Die Vasektomie ist so gesehen extrem sicher.

 

 

Ich habe Angst vor der Spritze, gibt es Alternativen?

 

Ja - es gibt 2 Alternativen

 

1. Die No-needle-no-scalpel vasectomy

Da viele Männer Angst vor dem Nadeleinstich haben, verzichteten sie auf eine Sterilisation. Bei der No-neelde-no-scalpel vasectomy,. kommt weder eine Nadel noch ein Skalpell zum Einsatz. Durch eine „Jet Injektion“ wird via Luftdruck eine sehr geringe Menge des örtlichen Betäubungsmittels (cirka 0,6 ml) durch die Haut gepresst. Bei der "Druckluftbetäubung" verspürt der Patient lediglich eine kurze Hautreizung, Blutergüsse kommen ebenfalls sehr selten vor, da kein Nadeleinstich das umliegende Gewebe verletzt. Dann wird die oben beschriebene Technik wie üblich durchgeführt.

 

Zur Zeit gibt es aber nur ein Instrument dafür auf den Markt, das aber noch altertümlich mit einem Kolben und Spannfeder arbeitet. Die Eindringtiefe des Betäubungsmittels hängt aber von der Hautdicke ab und kann dabei nicht präzise bestimmt werden, so dass manchmal dann doch Nachinjektionen mit der Spritze notwendig sind.

Das MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat ein neues System entwickelt, das vielversprechender ist, denn es kann präziser gesteuert werden und damit die Eindringtiefe genau bestimmt werden. Leider ist es noch nicht käuflich zu erwerben. Wir werden Sie in Kenntnis setzen wann wir diese Technik mit gutem Gewissen anbieten können.

 

2. Operation in Kurznarkose

Männer die von der Operation nichts "mitbekommen" wollen, können diese auf Wunsch auch bei uns in Kurznarkose erhalten. Die Kosten für den Narkosearzt betragen ca 150-200 Euro. Alternativ - geringfügig preiswerter - kann eine Analgo Sedierung angeboten werden, bei der man vor sich "hin dämmert".

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