Handchirurgie

Die menschlichen Hände sind außergewöhnliche Körperteile, mit denen wir unsere Welt jeden Tag auf neue „begreifen“. Sie sind Werkzeuge, die wir für zahllose Tätigkeiten wie selbstverständlich einsetzen. Ihr komplexer Aufbau ist ein erstaunliches Werk der Natur: Das ungestörte Zusammenspiel der zahlreichen anatomischen Strukturen der Hand ist kompliziert und keinesfalls selbstverständlich. 

 

Erkrankungen und Verletzungen der Hände können ihren Gebrauch ganz erheblich beeinträchtigen. Wir Handchirurgen sind Ihre Experten bei der Untersuchung und Behandlung dieser Beeinträchtigungen.  

Welche Erkrankungen behandeln wir ?


Karpaltunnelsyndrom

Beim Karpaltunnelsyndrom wird der Mittelnerv der Hand (Medianusnerv) im Karpaltunnel eingeengt, was zu Schmerzen, Taubheitsgefühl, Kribbeln und Schwäche in den Fingern führen kann. Der Karpaltunnel ist ein Engstelle am Handgelenk aus Bindegewebe und Knochen, durch die Medianusnerv und Beugesehnen gemeinsam in Richtung der Finger verlaufen. 

 

Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom können beispielsweise Verletzungen, Überbeanspruchung, Verschleiß, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Schwangerschaft sein. Typischerweise treten die Symptome schleichend auf und können schlimmer werden, wenn die Hand über längere Zeit belastet oder in einer bestimmten Position Gehalt wird. Oft machen sich die Beschwerden nachts bemerkbar.

 

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch elektrophysiologische Tests, um die Funktionsweise des Nervs zu überprüfen. Die Behandlung kann von der Vermeidung von Überbeanspruchung über entzündungshemmende Medikamente, physikalische Therapie und spezielle Dehnungsübungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie einer Spaltung des Karpaltunnels reichen.

Schnellender Finger

Beim schnellenden Finger, auch Schnappfinger oder Triggerfinger, besteht eine Verdickung oder Entzündung der Sehnenscheide auf der Beugeseite der Finger. Diese Verdickung kann dazu führen, dass der Finger beim Beugen oder Strecken schmerzt, plötzlich "schnappt" oder "einklemmt". Dieser Zustand tritt häufig in den bei manueller Arbeit am meisten genutzten Fingern wie Daumen, Ringfinger oder Mittelfinger auf.

 

Die Ursachen für einen schnellenden Finger können unterschiedlich sein. Dazu gehören beispielsweise Überbeanspruchung, Arthritis oder Diabetes. Die Symptome können Schmerzen, Steifheit, Schwellungen und ein schnappendes Gefühl beim Bewegen des Fingers umfassen. 

 

Die Behandlungsmöglichkeiten für einen schnellenden Finger können je nach Schweregrad der Erkrankung variieren und von Entlastung, entzündungshemmenden Medikamenten, physikalischer Therapie und Dehnungsübungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen.

Tendovaginitis de Quervain

Die Tendovaginitis de Quervain oder auch Entzündung des ersten Strecksehnenfaches, ist eine  entzündliche Erkrankung von Sehnen und Sehnenscheiden des Daumens, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen am Handgelenk führen kann. Die Erkrankung ist nach dem Schweizer Chirurgen Fritz de Quervain benannt, der sie erstmals im Jahr 1895 beschrieben hat. 

 

Die Ursachen einer Tendovaginitis de Quervain können Überbeanspruchung, Verletzungen, Entzündungen oder verschleißbedingte Veränderungen sein. Typischerweise treten die Symptome schleichend auf und umfassen Schmerzen im Bereich des Handgelenks und des Daumens sowie Schwellungen und Reibungsgeräusche beim Bewegen des Daumens. 

 

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT-Scans. Die Behandlung kann von der Vermeidung von Überbeanspruchung über entzündungshemmende Medikamente, physikalische Therapie und spezielle Dehnungsübungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen. 

 

Morbus Dupuytren

Beim Morbus Dupuytren verdickt das Bindegewebe der Handfläche und Finger und zieht sich zusammen, was zur Beugung und Einschränkung der Beweglichkeit der Finger führen kann. Dabei kann ein Finger oder mehrere betroffen sein; das sowohl an einer oder auch beiden Händen. Die Erkrankung ist nach dem französischen Chirurgen Baron Guillaume Dupuytren benannt, der sie erstmals im 19. Jahrhundert beschrieb. 

 

Morbus Dupuytren kommt am häufigsten bei Männern über 50 Jahren vor; seltener tritt die Erkrankung bei Frauen oder im jüngeren Lebensalter auf.

     Die Ursachen für Morbus Dupuytren sind nicht vollständig geklärt, man weiß jedoch, dass genetische Faktoren eine erhebliche Rolle spielen.


Die Symptome von Morbus Dupuytren umfassen Knoten und Verdickungen in der Handfläche und den Fingern, die meist schmerzlos sind. Im Verlauf der Krankheit können die Knoten zu Strängen aus Bindegewebe zusammenwachsen, die eine normale Streckung der Finger verhindern und so die Beweglichkeit der Hand einschränken. 

 

Die Behandlung des Morbus Dupuytren hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab und kann von der Überwachung der Symptome über Injektionen bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie Fasziotomie oder Fasziektomie reichen.

Arthrose des Daumensattelgelenkes (Rhizarthrose)

Die Rhizarthrose ist eine verschleißbedingte Erkrankung des Daumensattelgelenkes, die gehäuft bei Frauen auftritt. Die Erkrankung wird auch als "Daumensattelgelenkarthrose" bezeichnet. 

 

Rhizarthrose wird durch eine Abnutzung des Knorpelgewebes im Daumensattelgelenk verursacht, was zu einer schmerzhaften Entzündung des Gelenkes führt. Die Erkrankung kann zu  verminderter Belastbarkeit und einer eingeschränkten Beweglichkeit des Daumens führen. Andere Symptome können Schwellungen, Rötungen und ein Knirschen oder Knacken im Gelenk sein. 

 

Ursachen für eine Rhizarthrose können Überbeanspruchung, altersbedingte Abnutzung, Verletzungen, hormonelle Faktoren und genetische Veranlagung sein. 

 

Die Behandlung der Rhizarthrose kann von der Anwendung entzündungshemmender Medikamente und Schmerzmittel über die Verwendung von Handgelenkstützen und speziellen Übungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen wie einer Teilentfernung des Gelenkes oder einer Gelenkersatzoperation reichen.